Sonntag, 6. November 2005

Bye, bye Perth

Rückblickend muss ich meinen zunächst skeptischen Eindruck von Perth revidieren. Die Stadt mag zwar klein sein, aber die Menschen, die hier leben, geben sich ersichtlich viel Mühe, Ihre Heimat zu entwickeln. „Perth is growing“, so Simon Hough aus der Llama Bar bzw. Ambar. Und das spürt man.
Die wenigen Bars, die in dieser Stadt wegweisend sind, findet man weit verstreut. Zum Teil liegen sie in nicht zu verpassenden Stadtteilen Subiaco und Mount Lawley oder in der Hay und Murray Street im Zentrum.
Dumping Cocktail Happy Hours sind jeder Bar in Perth zum Glück völlig fremd. Hier wird der Drink noch ernst genommen. Wohlmöglich ein übler Beigeschmack für den deutschen Discounttrinker, wenn er für einen Drink in Perth nicht unter 14$ davonkommt. Auch sollte man wissen, dass sich die Freude über die Existenz des Vodka Red Bull automatisch schmälert, wenn wie hier nur 2cl Vodka das Longdrinkglas beglücken.
Eine großräumige Bar, die zum Schluss nicht unerwähnt bleiben soll, ist das Brisbane in der Beaufort Street. Hier lebt die Sofakultur auch am Gartenteich unter Palmen des Biergartens. Leider gibt es nur vier nicht erwähnenswerte Cocktails, aber das Ambiente macht einiges wett.
Mein persönlicher Perth-Favorit aller Orte, die ich sah, bleibt die Luxe Bar. Ein wirklich sehr bemerkenswerte Lounge, die –so mag ich behaupten- einer Londoner Bar in nichts nachstehen würde. Ein Muss für den Barkultur interessierten Perthbesucher!!
Clubs, die einen Ausflug wert sind, wo z.T. bis in die Morgenstunden gefeiert werden darf, fehlen in Perth selbstverständlich auch nicht. Der Ambar(Murray Street) ist jedoch nicht der Geisha Bar(James Street, Achtung: ausschliesslich Frauen hinter dem Tresen!) oder der etwas alternativeren, versteckten Bar Open (Fancis Street) vorzuziehen.
Will man einfach nur sehen und gesehen werden, ist am Wochenende nachts die James Street „the place to be“. Sie mutiert dann zu einem gewaltigen Kietz, in dem sich aufgemotzte Autos präsentieren, um den Block kreisen und kreisen, Musik aus ihnen und allen Ecken schallt, wo Rosenverkäufer ihr Glück versuchen, Silikonimplantate neben immerwährenden Karnevalfanaten stolzieren, die Polizei ihre Opfer sucht und findet oder Obdachlose deprimiert nach Kleingeld fragen. Fast fühle ich mich heimisch. Das muss Berlin in Australien sein.
Doch adios nun Perth! Danke, schön war´s! Weiter gehts nach Tasmanien...

Must Wine Bar, Perth

Der Geräuschpegel der Must Wine Bar
ist von weitem zu hören. Mir dünkt grausiges. Unmengen von Menschen sich um sämtliche Abstellmöglichkeiten für ihre diversen Drinks tummelnd, schwankend, vielleicht pöbelnde Anhänger nationaler Sportvereine, extrem wichtige Damen der lautstarken High Society... Augen zu und durch, so denke ich noch, dann betrete ich die Bar.
Ganz so wild, wie in der Vorstellung, geht’s doch nicht zu. Am Tresen drängt sich zuprostendes Volk und gegenüber wird an eng aneinander gedrängten Tischen eifrig gespeist und lautstark kommuniziert. Kellner wuseln gestresst von A nach B über C. Hinter dem Tresen ähnelt die Masse des Personals der Dichte der Gäste vor ihm. Die zweite, obere Dining-Ebene, hebt sich lediglich durch eine geringere Fluktuation des Laufpublikums von der unteren ab.
Fast stolz, mich durch die After-Work-Stehtrinker gekämpft und ein Glas Hauswein bestellt und bekommen zu haben, finde ich sogar einen Stehtisch samt Barhocker. Wahrscheinlich hat die Qual der Wahl mich zu diesem eher unspannenden Tropfen bewegt. Auf der Karte präsentieren sich nämlich knapp 40 Weine neben 27 Cocktails (darunter allerdings viele Classics und 3 Mocktails/alkoholfreie). Interessant klingt allerdings der Iceberg (Pernod washed rocks glass with Absolut Citron and freshly squeezed lime juice) oder der Lilletini, wie der Name schon sagt mit dem französischen Aperitif Lillet, welcher auf Bordeaux-Basis hergestellt ist, außerdem mit Gin, Grand Marnier, Blutorangensaft und einem Dash Angostura im Martiniglas.
Im Back Shelf der geschätzt 7-8m langen Bar entdecke ich den fast schon guten alten 42 Below und wieder die Familie Galliano (Sambuca Black, Sambuca Weiß, Galliano Amaretto) sowie Bacardi Limon.
Eine Restaurant-Bar, die zum After Work Party Dining oder aber Preparty Dining der richtige Ort zu sein scheint. Immerhin schmückt sie sich mit wohlklingenden Titeln diverser Awards. Also warum nicht.

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Dale Degroff
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Zuletzt aktualisiert: 2006/08/12 18:10

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